Dresden-Marathon

Elbflorenz läuft…

Der Dresden-Marathon findet seit 1999 immer an einem Sonntag im Oktober in der historischen Altstadt Dresdens statt. Der flache Rundkurs führt in zwei unterschiedlichen Runden vom Ostraufer durch das Stadtzentrum, die Neustadt und den Großen Garten. 

Vor allem das Wetter sollte beim 21. Dresden-Marathon am 27. Oktober 2019 zu einem Wechselbad der Gefühle werden. Die milden Temperaturen um die 16 Grad am Vormittag wurden von heftigen Windböen vertrieben und ließen die Luft auf einstellige Werte abkühlen. Hinzu kam ein steter Niesel und leichter Regen. Im Vergleich zu den spätsommerlichen Temperaturen der letzten Wochen ein abrupter Einbruch. Mir kamen – abgesehen vom Wind und der ungemütlichen Nässe – die Temperaturen allerdings deutlich entgegen. Ich liebe das Laufen bei kühlen und kalten Bedingungen und die Hitze im Urlaub am Meer:-D

Aber bevor ich zu sehr in Urlaubserinnerungen schwelge, hier nun der detaillierte Bericht.

 

Das Programm

 

Sightseeing mal anders erlebten die Lauffans bei allen angebotenen Disziplinen. Im Laufschritt erkundet man die Sehenswürdigkeiten der historischen Altstadt, die Neustadt, die Waldschlößchenbrücke, den Großen Garten und die Elbwiesen ganz nebenbei. Der AOK-10km-Lauf ist nach dem Halbmarathon die beliebteste Strecke. Die halbe Marathonstrecke startet gemeinsam mit den Marathonläufern und den Marathonstaffeln und führt am Italienischen Dörfchen in Richtung Ziel am MARITIM HOTEL. An diesem Punkt trennen sich die beiden Strecken und der Marathon beinhaltet auf seiner zweiten Runde zusätzlich den Stadtteil Blasewitz mit Blick auf die Schlösser am Loschwitzer Elbhang. Eine besondere Disziplin stellt der Sparkassen-Zehntelmarathon dar, bei dem jedes Teammitglied jeweils ein Zehntel der Marathonlänge, also 4.200 Meter zurücklegt. Der Start erfolgt im Bereich der Pieschener Allee mit unterschiedlicher Startblockeinteilung ab 9.30 Uhr.

Auf der Marathonmesse in den weitläufigen Räumlichkeiten des Congress Centers am Ostraufer/Ecke Devrientstraße präsentieren zahlreiche Sportaussteller ihre Produkte, wie Sportartikel und -geräte, Sportkleidung, Laufschuhe und -zubehör, Sporternährung, Sportreisen sowie Lauf- und Sportveranstaltungen.

 

Die Strecke

 

Pünktlich um 10.30 Uhr (für alle, die an die Zeitumstellung gedacht haben) ging es vom Startbereich in der Pieschener Allee gemeinsam mit den Halbmarathonis auf die flache Strecke mit maximal 20 Höhenmetern Differenz. Bereits zu Beginn des Laufes frischte der Wind auf und lies den angekündigten Wetterwechsel mit kühleren Temperaturen und Regen bereits erahnen. 

Visuell ist der Lauf für alle Stadt- und Sightseeing-Fans ein Highlight. Bei der ersten Elbüberquerung hat man einen wunderbaren Blick auf die Altstadt mit dem Residenzschloss und der Kathedrale. Auf dem Weg durch die innere und äußere Neustadt sorgte die Stimmung und lautstarke Begeisterung der Zuschauer bereits für das erste Aufstellen der Körperhärchen. Als größtes und am besten erhaltenes Gründerzeitviertel ist die äußere Neustadt als Kneipen- und Szeneviertel bekannt. Weiter geradeaus durch die Radeberger Vorstadt, durch den 600 Meter langen Waldschlößchentunnel und über die Waldschlößchenbrücke bis zum Großen Garten. Durch den größten Park Dresdens läuft man im weiteren Verlauf auf einer langen Gerade mit Blick auf die Frauenkirche. Am Kilometer 20,5 beginnt in Höhe des Italienischen Dörfchens die zweite Runde des Marathons und bis dahin verging die Zeit (fast) wie im Flug. Die etwas abweichende Strecke beginnt weitaus ruhiger, da die Halbmarathonläufer zum Zielbereich durchgelaufen sind. 

Meine erste Aktion bestand im zügigen Anschluss an die Gruppe rund um die beiden Paceläufer für eine Zielzeit von 04:30h. Wie sich später herausstellen sollte, war dies die beste Entscheidung des Wettkampfes, da es sowohl in Sachen Motivation als auch bezogen auf den Wetterumschwung nur Vorteile brachte. 

Über die Augustusbrücke läuft man weiter über den Elberadweg entlang des Königsufers vorbei am Rosengarten. Ein zweites Mal geht es über die Waldschlößchenbrücke, aber nun mit einem Ausflug in den Villenvorort Blasewitz mit Blick auf die Schlösser am Loschwitzer Elbhang. 

Das letzte Viertel der Marathonstrecke gleicht der ersten Runde. Hier hangelte ich mich von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation und war über jeden Ansporn der Paceläufer-Gruppe dankbar.

Mit einer Zeit von 04:25:28 überquerte ich die Ziellinie rund 45 Minuten schneller als bei meinem ersten Marathon im Jahr 2014. Ein herzlicher Dank dafür geht an die beiden Paceläufer – tolle Leistung! Überglücklich und stolz konnten selbst die 10 Minuten, die zu meiner Wunschzeit fehlten, meine Stimmung kein bisschen trüben.

 

Das Fazit

 

Eine Marathonstrecke in der Großstadt und dann noch über zwei Runden? Nix für mich, wie ich dachte. Doch der Dresden-Marathon stieg zum sportlichen Höhepunkt meines Jahres auf und hat mich laufend begeistert. Vielleicht sieht Dresden mich bereits im Frühjahr zum Oberelbe-Marathon wieder? Elbflorenz läuft weiter.

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